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Kurlaub in Böckstein, 02. bis 09. Oktober 2010

Am Tag nach unserem ersten Hochzeitstag ging es auf in die Berge. Genauer gesagt: Ins Salzburger Land, in den kleinen Ort Böckstein (bekannt durch seine Radonstollen). Hier haben wir uns in der Pension Gruber, einer der wenigen hundefreundlichen Unterkünfte, eingemietet. Nach knapp 9 Stunden Fahrt (aufgrund viel zu vieler Baustellen in Bayern) kamen wir endlich in unserem Domizil an, räumten schnell das Auto aus und das Zimmer ein, bevor es auf Entdeckungsreise durch den Ort ging. Nachdem die Hunde endlich mal etwas ausgiebiger die Beine vertreten konnten, gab es für uns ein deftiges Essen im österreichisch-mexikanischen Restaurant direkt neben dem beeindruckenden Bad Gasteiner Wasserfall. Total geschafft fielen wir schon um 22 Uhr in Betten und von der Pension bereitgestellte Körbchen.

Am Morgen des zweiten Tages wurden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt und nach einem stärkenden Frühstück ging es auf in die Berge. Nachdem wir nach einiger Rumkurverei endlich mal eine für uns ansprechende Stelle gefunden hatten starteten wir auf 850m zu unserer ersten Wanderung. Nach gut 5 Stunden kamen wir wieder beim Auto an, waren hundemüde, satt und hatten 500 Höhenmeter überwunden. Unterwegs hatten wir Rast in der Jausestation Strohlehenalm gemacht, wo wir eine leckere Brotzeit genossen und unsere Hunde sich vom Almgoldie bespaßen ließen (und obwohl es auch eine Hündin war, kam es zu keiner noch so kleinen Zickerei!); der Weg führte vorbei an freilaufenden Ponies und wildgewordenen Rindern und es stellte sich zu guter letzt leider auch noch raus, dass die ausgewiesene nächsthöhere Almgaststätte über die Wege nicht zu finden ist. Dennoch war es eine wundervolle Wanderung, die sowohl uns, als auch die Hunde ziemlich geschafft hat. Zur abschliessenden Stärkung gab es im Weitmoser Schlössl die Spezialität des Hauses: Indianer mit ganz viel Schlagobers. Hmmmm, lecker. Um den Tag gemütlich zu beschließen, gönnten wir Zweibeiner uns einen ausgiebigen Aufenthalt in den Felsenthermen: Toll! Das kühlste Becken, in dem ich war, hatte 32 Grad. Die meiste Zeit hielten wir uns in den diversen Blubberwasserdingern auf und wollten am liebsten gar nicht mehr raus. Aber irgendwann möchte auch so ein Bad schließen und total entspannt und verschrumpelt kehrten wir zum Tagesabschluss in der kleinen, aber sehr gemütlichen Kneipe Hexenhäusle ein, wo es unter anderem für Ralph einen bombastischen Topf voller knuspriger Rippchen gab. Außerdem entdeckten wir hier einen sehr leckeren Wein, den es bei uns nicht gibt (Grüner Veltliner). Pappsatt und müde ging es dann ins Bettchen.

Auch am dritten Tag wurden wir von wundervollem Wetter geweckt, merkten aber schon direkt nach dem Aufstehen, dass unsere Muskeln die Mordstour vom Vortag noch nicht wirklich verdaut hatten. Also beschlossen wir, dass es ein ruhiger Tag werden sollte und fuhren mit dem Auto über die Gasteiner Alpenstrasse zum Bad Gasteiner Nassfeld, wo wir umgeben von beeindruckenden Bergen eine wunderschöne fast dreistündige Wanderung machten, bei der die Hunde flitzen, schwimmen und Kuhfladen naschen konnten. Wir nahmen vor Rückfahrt im Valeriehaus leckere Waffeln zu uns und fuhren wieder ins Tal, wo wir dem Supermarkt einen Besuch abstatteten und uns mit Süßkram, Brot und Wein (natürlich Grüner Veltliner) ausstaffierten. Zurück in der Pension war nur noch lesen, Hunde kuscheln und faulenzen angesagt.

Der Dienstag begann leider total verregnet, so dass wir heute mal durch Böckstein wanderten. Der Ort stellte sich bei näherem Hinschauen als sehr nett und spaziergehfreundlich dar, so dass die Hunde auch bei diesem Wetter eine ausgiebige Laufrunde genießen konnten. Nachdem wir dann noch schön einkaufen waren, ging es auf zu den Gasteiner Heilstollen. Ziemlich erschöpft, aber schön entspannt, wurde am Nachmittag eine Ecke von Böckstein erkundet und abends war nur noch Essen und faulenzen angesagt.

Der fünfte Urlaubstag präsentierte sich glücklicherweise aufs Neue als schön sonnig, so dass wir heute nochmal eine schöne Wanderung auf den Vormittag legten. In der Nähe der Heilstollen gibt es einen wunderbaren Weg, der entlang eines Flusses, nur leicht ansteigend in die Berge führt. Hier konnten die Hunde mal wieder beweisen, wie gut erzogen sie sein können, weil uns sehr viele Mountainbiker und Spaziergänger begegneten. Neben vielen freundlichen Worten, die wir für unsere netten Vierbeiner hörten, durften wir auch noch wahres Expertenwissen bestaunen ;). Eine Frau erklärte ihrer Mitwanderin nämlich lautstark, dass sie in der Cloud sofort den Cockerspaniel-Retriever-Mix erkannt hätte. Nach unserer freundlichen Anmerkung, dass sie mit ihrer Vermutung beinahe richtig lag, es sich aber um einen Bordercollie handele, schwenkte sie sofort um und meinte: Ja genau, das hab ich mir schon gedacht. Hä? Na ja, wir fandens lustig und liefen gut gelaunt weiter. Die gute Stimmung verging erst dann, als Pearl beinahe von einem um die Kurve rasenden Twingo (Autos sind dort eigentlich verboten) über den Haufen gefahren wurde. Unsere Herzen haben eine lange Schrecksekunde ausgesetzt und die irische Wildsau wurde mit so vielen Küßchen überschüttet, dass sie erstmal heftig Niesen mußte. Der Rückweg zum Auto war zwar entspannt, aber wir hatten natürlich keine ruhige Minute mehr, weil wir hinter jeder Kurve einen irren Raser befürchteten. Entspannung von diesem Schreck gab es erst wieder im Heilstollen und bei der darauffolgenden Hunderunde auf einem definitiv nicht befahrbaren Weg. Den Abend ließen wir im Nachbarrestaurant unserer Pension ausklingen; bei fabelhaftem Wein und unsagbar leckererem Hirschrückensteak. Mir läuft beim Gedanken an das Essen immer noch das Wasser im Munde zusammen.

Den vorletzten Urlaubstag wollten wir mit einer weiteren, echten Wanderung beginnen. Nach dem Frühstück fuhren wir also nach Bad Gastein, wo wir vom Hoteldorf Grüner Baum den Aufstieg von 1066m auf 1600m wagen wollten. Ich sag mal so: Der Aufstieg war lang, extrem anstrengend, lang und noch anstrengender. Die Hunde fanden es super und Cloud hat die Strecke durch ihr ganzes vor und wieder zurück laufen bestimmt dreifach zurückgelegt, während ich es fast gar nicht geschafft hätte. Aber irgendwann kamen wir dann doch auf der Poseralm an und wurden mit einem phänomenalen Ausblick ins Tal und auf die umliegenden Berge belohnt. Wahnsinn! Die Hunde vergnügten sich erstmal mit dem Almhund, während Ralph und ich einfach nur trinken und sitzen wollten. Okay, kurz nach hinsetzen und trinken wollten wir auch was essen (ist ja normal bei uns ;)), also orderten wir üppiges Mittagessen und machten während der Erholungsphase noch die sehr nette Bekanntschaft mit einem Paar aus Köln, die uns auf die Hunde ansprachen. Tja, die Hundewelt ist wirklich klein, denn schon nach Kurzem stellte sich raus, dass die Frau die Bordercollie Rescue von Bea kennt und zwar durch ihre eigene Tierschutzarbeit für Samojeden-in-Not. Nach etwa 90 Minuten erholen und netten Gesprächen führen, machten wir uns daran, wieder ins Tal zurück zu wandern - diesmal über einen anderen, angeblich einfacher zu gehenden, Weg. Tja, auch dieser Weg war für uns Zweibeiner einfach nur mühselig zu gehen und als wir endlich beim Auto ankamen, taten uns alle Knochen weh. Mittlerweile war es schon 16 Uhr und wir entspannten erstmal zwei Stunden in der Pension, bevor es mal wieder in Felsentherme ging, wo wir unsere geschundenen Körper im warmen Blubberwasser relaxten. Das anschließende Gassigehen war schon wieder deutlich angenehmer und wir beschlossen, auf ein Neues Stop im Hexenhäusle zu machen. Hier gab es wieder einmal fantastisches Essen (für Ralph eine Doppelportion Rippchen, die er, zum Erstaunen aller Anwesenden, komplett verdrückte). Abschließend fielen wir erschöpft in die Betten, wo schon nach wenigen Minuten Laska und Ralph um die Wette schnarchten.

Unser letzter Urlaubstag begann mit schrecklichem Muskelkater, so dass wir beim Frühstück beschlossen, den Tag schön langsam anzugehen. Also fuhren wir wieder über den Alpenpaß zum Nassfeld, wo wir eine gemütliche, lange Runde am Fluss entlang drehten. Die Hunde hatten dabei Mordsspaß und Pearl und Cloud drehten an jedem Rastplatz eine wilde Toberunde, die uns zum Muskelkater in den Beinen auch noch Bauchschmerzen vor Lachen bescherte. Am Nachmittag erledigten wir noch Souvenireinkäufe für die Daheimgebliebenen und nach einem letzten Aufenthalt in den Heilstollen ließen wir den Abend gemütlich in der Pension ausklingen.

Den Samstag verbrachten wir zum Großteil im Auto (natürlich nachdem wir noch eine schöne Runde in Böckstein gedreht hatten). Wenigstens gab es diesmal keine Staus und wir waren nach 7,5h Stunden wieder in Trier. Ein schöner Urlaub war das, aber so schade es ist, wenn man wieder zurück muss, so schön ist es doch auch wieder in den eigenen vier Wänden.



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