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PearlEine kleine irische Wildsau (übrigens mit eigener Facebook-Seite)In dieser Geschichte kommt die Bordercollie-Rescue, die auch schon auf Laskas Seite kurz erwähnt wurde, nochmal zum Einsatz. Wer einen Hund hat, der kann wohl gut nachvollziehen, wie oft man sich denkt, dass einen zweiten zu haben doch das Größte sein muss. Gerade weil Laska ja schon eine harte Nuss für uns war, wurde der Wunsch bei mir (Nicole) immer größer, einen Welpen zu bekommen, bei dem von Anfang an wir dafür sorgen können, wie er sich entwickelt. Obwohl ich ja letztendlich doch keinen Hund aus Beas Rescue genommen hatte, blieben wir in regelmäßigem Mailkontakt, so dass der Wunsch immer stärker wurde, diese Frau doch mal kennenzulernen. Einige Monate, nachdem wir Laska hatten, entschlossen wir uns, doch mal nach Geldern zu fahren, um bei einer "Übergabe" der Irlandhunde an ihre neuen Besitzer dabei zu sein. Es war ein klasse Tag und Bea ist eine wirklich tolle und starke Frau, die einfach Unglaubliches leistet, um den vielen Hunden in Irland zu helfen. Auch Ralph war sehr angetan von Bea, der Atmosphäre und natürlich den vielen Hunden, so dass schon dort klar wurde, wenn wir irgendwann mal einen zweiten Hund bekommen, dann einen von Bea (worüber sie dann auch sofort in Kenntnis gesetzt wurde). Da sie einen erstaunlichen Hundeverstand besitzt und wir natürlich Laska dabei hatten (die sich absolut vorbildlich inmitten der vielen fremden Hunde benommen hat), wurde natürlich auch darüber gesprochen, was für eine Art von Hund denn zu Laska passen würde. Bea meinte, dass es entweder ein älterer, ruhiger Rüde sein sollte oder ein Welpe, der nicht zu dominante und fordernde Züge hat, damit er Laska nicht schon von Anfang an zu sehr nervt. Schon auf der Heimfahrt war für uns klar, dass wir als nächstes auf jeden Fall einen Welpen wollten, da uns die Erfahrung mit Laska wohl doch sehr geprägt hat. Mit Bea hatte ich mich darauf verständigt, ihr Bescheid zu geben, wenn wir soweit wären, einen zweiten Hund aufzunehmen. Und natürlich dauerte es nicht lange und ich schrieb ihr eine Mail, dass wir es uns zutrauen würden. Schon gleich kam eine Antwortmail, dass sie schon einen Hund für uns im Auge hätte und einige Wochen später kam auch schon ein Bild, von einem irrsinnig niedlichen schwarz-weißen Bordermädel. Leider ist die kleine Fancy einen Monat, bevor sie nach Deutschland kommen sollte, an einer Immunschwächekrankheit gestorben und damit vorerst auch mein Traum von einem Border. Eine Woche bevor Bea dann nach Deutschland kam, erhielt ich noch eine Mail von ihr. Sie fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, ein "Tomatencremesuppe- mit-Sahne"-farbenes Welpenmädchen aufzunehmen, das ihrer Meinung nach sehr gut zu Laska passen würde. Ich war total aufgeregt, fand aber auf dem angehängten Foto die tricolor Schwester des besagten Welpen wesentlich hübscher. Aber prinzipiell waren wir natürlich immer noch bereit, einen zweiten Hund hierher zu nehmen. Also einigten wir uns mit Bea darauf, dass sie beide Hunde mit nach Deutschland bringt und Laska sich einen "aussuchen" darf - der andere sollte dann in eine Pflegefamilie kommen und von Deutschland aus vermittelt werden (was nicht unüblich ist). Als der große Tag gekommen war und wir wieder mal eine lange, lange Autofahrt antraten mit dem Wissen, schon wieder einen Hund mit nach Hause zu bringen, war da doch ein recht mulmiges Gefühl: Wie wird das wohl mit Laska? Hab ich auch wirklich Zeit genug, mich gleichwertig um beide Hunde zu kümmern? Und noch vieles mehr. Zeitgleich mit uns sind auch die Hunde in Geldern angekommen und zwischen den recht groß ausschauenden Junghunden ist da noch ein kleines rotes Fellbündel rumgetapst, dem ganz und gar nicht gut zumute war. Dieses kleine süße Etwas verkroch sich auch ganz schnell unter einem Tisch und ward nicht mehr gesehen (Bea hatte mir allerdings schon vorher gesagt, dass die kleine Pearl wohl ein sehr ängstlicher Hund sei). Also konzentrierte ich mich zunächst auf das tricolor Mädchen (Onyx), die aber ganz offensichtlich überhaupt nicht Laskas Fall war. Daher kroch ich dann doch noch unter den Tisch, um Pearl rauszulocken, die vor Angst ununterbrochen am pieseln war und ganz hektisch vor sich hin winkte. Irgendwann hab ich sie mir dann auf den Schoß gesetzt, den sie auch gleich vollpinkelte und von dem sie dann gar nicht mehr runter wollte. Nach einem Telefonat mit Bea die beiden Hunde betreffend entschlossen wir uns dann, auf jeden Fall Pearl mitzunehmen (Ralph war ohnehin schon von Anfang an von ihr begeistert). Auf ging es dann zu einer abenteuerlichen Heimfahrt, die ich schon wieder (siehe Laska) auf dem Rücksitz verbrachte. Pearl war ganz begeistert von der Fahrt (was uns ehrlich erstaunte, hatte sie doch gerade erst 22 Stunden Fahrt von Irland nach Deutschland hinter sich gebracht) und spielte permanent mit dem mitgebrachten Zerrseil. Laska hingegen schaute mich die ganze Zeit nur vorwurfsvoll an und schien fragen zu wollen, was das nun schon wieder solle - sie war nicht wirklich begeistert von der ganzen Aktion, aber da Pearl sie in Ruhe ließ, verhielt sie sich der Kleinen gegenüber ebenso. Zu Hause angekommen inspizierte Pearl erst einmal alle Räumlichkeiten und ließ sich dann auch ohne zu Murren in ihre Box einsperren - und dann ging das Licht aus und der kleine Hund an. Zum ersten Mal ohne Geschwister schlafen? Nein, das ging nun wirklich nicht und Pearl murrte, schrie, jaulte und wimmerte - aber ich blieb hart. Nach zwei Stunden war der Spuk vorbei und es gab seitdem nie wieder Probleme mit "Zwergenaufstand" in der Box. Laska gewöhnte sich recht schnell an den neuen Gefährten und auch wir haben von Anfang an viel Freude mit Pearl gehabt. Gleiches gilt wohl auch für unsere Nachbarn, die es immer wieder amüsant fanden, wenn ich mit zwei laufenden Hunden losgegangen bin und die Kleine beim Zurückkommen in einem Einkaufskorb getragen wurde (um ihr noch keine allzu langen Spaziergänge zuzumuten), was sie unheimlich toll fand. Auch in der Welpengruppe war Pearl schnell der "Star", weil sie vom ersten Tag an zeigte, dass sie ein Faible für Unterordnung hat und immer nur arbeiten, arbeiten, arbeiten will. Leider war das Glück Pearl aber nicht allzu hold, da sich herausgestellt hat, dass sie (wie alle ihre Geschwister) sehr, sehr schlechte Hüften hat. Das ist um so schlimmer, weil sie es absolut Klasse findet, über Hürden zu hopsen und durch den Tunnel zu laufen. Aber ich werde mich jetzt mit ihr auf Obedience konzentrieren, was der kleinen Maus auch einen Riesenspaß macht - Hauptsache, sie darf arbeiten. 02. September 2018Fast hätte Pearl ihren 16. Geburtstag erreicht, aber eben nur fast. Unser kleines, süßes und ewig gut gelauntes PearliePearlchen hat uns an einem sonnigen Sonntagnachmittag für immer verlassen. Und wie alles in ihrem Leben, hat sie auch das ganz still und leise gemacht, indem sie in ihrem Körbchen plötzlich anfing, ganz komisch zu atmen und irgendwie direkt klar war, dass sie sich nun auf den Weg machen wird. Weinend haben wir neben ihr gesessen, ihr für eine wundervolle Zeit gedankt und sie in unserem Beisein gehen lassen. Wir wussten seit etwa 2 Jahren, dass es eigentlich jederzeit soweit sein kann, aber es ist immer erschütternd und traurig, wenn eine so durch und durch wunderbare Persönlichkeit für immer geht. Pearl war immer eine echte Perle. So hübsch, so niedlich, so lustig und einfach immer nur zauberhaft. Sie hat jedem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und wir werden ihre lustigen Aktionen vermissen und sie in Erinnerung behalten: In eine Pfütze pieseln, während man draus trinkt; ihr Schwänzchen, dass beim Rennen wie ein Propeller rotierte; das Kuscheln auf dem Bett mit der Katze; die Eifersucht, wenn es um Futter ging; ihre absolut strebsame Art bei allem, was man lernen konnte und so unfassbar viel mehr. Pearl hat jeden Raum erhellt und war immer der Hund, der am wenigsten Arbeit machte und am einfachsten überall zu integrieren war. Sie war ein zuckersüßer, verschmuster und verspielter kleiner Schatz, der nie auffallen oder Arbeit machen wollte und der immer und überall zufrieden war - Hauptsache, wir waren dabei. Ich vermisse ihr Schnarchen, neben mir im Bett; vermisse ihre einzigartige Begrüßung, bei der sie wirklich immer etwas, das gerade in ihrer Nähe lag, tragen musste - selbst im hohen Alter war das noch ein Muss. Ich vermisse das Baby Pearl mit dem nackten Bäuchlein und dem haarlosen Rattenschwänzchen. Den Teenager Pearl, der einfach nur wilde Verrenkungen beim Toben und Schmusen machte. Die erwachsene Pearl, die nichts besser fand, als dabei zu sein und mit einem ewig fröhlichen Gesicht die Welt zu erkunden. Die alte Pearl, die ihren Seniorenbonus genüsslich auskostete und ein richtig, zufriedener und gelassener Seniorhund war, der auch mit 15 noch so jung und frisch aussah, wie 8 Jahre zuvor. Jeder, der Pearl kennenlernen durfte, fand sie entzückend und dieser kleine Hund, der es auch nur ganz überraschend und eher ungeplant in unser Leben geschafft hat, war einfach etwas ganz, ganz besonderes und hat so einen wunderbaren Zauber verströmt, dass das Leben mit dem Erlöschen ihrer Flamme für einen Moment ganz dunkel und trist wurde. Danke, dass du unser Leben soviel heller und schöner gemacht hast, kleine Zaubermaus. Du wirst immer einen ganz besonderen Platz in unser aller Herzen haben! Luvs u PearliePearl. |
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