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Einmal Norddeutschland und zurück, September 2016

Am 02. September ging es endlich auf in unseren spätsommerlichen Urlaub. Gegen 9 Uhr waren Gepäck und Hunde verstaut und wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Stop: Münster stand für eine Übernachtung auf dem Plan und ohne Staus oder Behinderungen, dafür aber natürlich mit einigen Pausen zum Beine Vertreten, waren wir schon nach wenigen Stunden mitten in Münster, wo wir uns in einem sehr schönen Hotel eingemietet hatten. Bei strahlendem Sonnenschein erkundeten wir diese wunderschöne, grüne und mit unzähligen Radfahrern bestückte Stadt und fanden uns recht schnell am Aasee wieder. Hier mieteten wir uns kurzerhand ein Tretboot, verfrachteten die Hunde an Deck und fuhren los. Cloud brauchte eine Weile, bis sie das Bootfahren so cool hinnahm, wie Pearl es von Anfang an tat (außer, wenn Bojen in Sicht kamen - da musste Cloud sehr, sehr intensiv knurren; in ihren Augen waren das wohl nessiemäßige Ungeheuer ;)). Auch wir brauchten ein bißchen, um in den richtigen Rhythmus zu kommen, aber alles in allem war das ein echt lustiger Zeitvertreib, der uns zwar ordentlich ins Schwitzen, aber auch sehr zum Lachen brachte. Nach einer Stunde hatten wir dann alle genug und wollten nur noch eins: Ab in den Schatten und was trinken. Als das erledigt war, ging es zu Fuß zurück zum Hotel, wo wir uns häuslich einrichteten, die Hunde zurückließen und uns alleine auf den Weg in die Fußgängerzone machten. Ein wirklich nettes Städtchen, dieses Münster, mit vielen Shoppingmöglichkeiten, die uns aber (wie immer) relativ kalt ließen. Wir machten uns lieber schnell durch den Passantentrubel und suchten das peruanische Restaurant, von dem wir so viel Gutes gelesen hatten. Das Restaurant war schnell gefunden und ein kurzer Blick auf die Speisekarte überzeugte uns, einen der freien Tische zu besetzen. Die herzliche Art der Servicekräfte und ein absolut superleckeres Essen (echt peruanisch, wie z.B. Rinderherz, das Ralph genossen hat oder mein Fisch mit Maniok) machten unseren ersten Urlaubstag bis zur letzten Minute perfekt. Eine letzte Gassirunde durch eine schön beleuchtete Stadt rundete den Abend ab und ließ alle müde, aber zufrieden ins Bett fallen.

Früh am morgen liefen wir mit den Hunden eine Runde, um danach ein sehr gutes Frühstücksbuffet zu genießen. Danach ging es erneut durch die Altstadt (für Buch- und Kirchenliebhaber ist Münster ein Muss - für Radfahrer sowieso - aber wir haben bisher kaum eine Stadt besucht, in der es so viele Bücherläden gab). Wir schlenderten zudem noch schnell über den Wochenmarkt (Blumen, wohin das Auge reicht und dazu auch noch total günstig) und dann ging es auch schon weiter zum nächsten Ziel: Nach Reinbek bei Hamburg.

Der Weg nach Reinbek war dann zur Abwechslung mal nicht ganz frei von Staus und stockendem Verkehr und auch das Wetter passte sich der eher trüben Laune an. Aber irgendwann war es geschafft und wir am Ziel: Einem wunderschönen Hotel, direkt am Wald gelegen. Natürlich wurde erstmal eine Spazierrunde eingelegt, bevor wir es uns in unserer riesigen, wunderschönen Suite gemütlich machten (das Zimmer war wirklich gigantisch und so gemütlich - kein Wunder, das hier schon jede Menge Stars und Sternchen ihre Nächte verbracht haben, was die Messingschilder an den Zimmertüren verrieten). Für die Hunde waren Näpfe, Decken und Leckereien bereitgestellt, was uns immer besonders freut. So zeigt ein Hotel sehr schön, dass Hunde nicht nur geduldet, sondern als Gäste akzeptiert werden - für uns immer ein Grund, uns noch wohler zu fühlen :). Aber zum Zimmer bewundern oder ausruhen war keine Zeit, da wir uns, nach Einrichten und Umziehen, direkt auf den Weg in den Nachbarort machten, wo die Feier zum 30jährigen des Cadmos Verlags anstand. Nach Begrüßung, Goodiebag abholen und Tisch belagern, gab es erstmal nur: Reden lauschen, applaudieren, etwas über die Geschichte des Verlags lernen, applaudieren, Menschen sehen, applaudieren und dann zum gemütlichen Teil des Abends übergehen: Viel Quatschen (es war endlich mal wieder eine Gelegenheit, mit einer guten Freundin, die vor Jahren der Liebe wegen in den Norden zog, über Gott und die Welt zu sprechen), viel essen (sehr leckeres Buffet) und dann irgendwann gut gesättigt ins Hotel zu fahren. Danke nochmal an das Team vom Cadmos Verlag für den schönen Abend und das tolle Pastabuch :) Nach einer letzten Gassirunde blieben die Hunde im Zimmer und wir genehmigten uns noch einen überteuerten, aber guten, Cocktail in der tollen, urigen Hotelbar, um dann erschöpft in das riesige, bequeme Bett zu fallen.

Am nächsten Morgen waren wie immer erst die Hunde dran, bevor wir uns zum Frühstück begaben. Und auch hier zeigte sich, dass das Hotel einfach super ist, denn das Früstück war herrlich - tolle Auswahl, schöner Raum, sehr guter Kaffee, sehr nette Servicekräfte und leckeres Omelette. Natürlich haben wir es total genossen und mussten danach erstmal eine riesige Runde mit den Hunden drehen, um ein wenig in die Gänge zu kommen ;). Zurück im Hotel wurde erstmal ein wenig gefaulenzt, da es pünktlich zum Ende des Spaziergangs anfing zu regnen. Am frühen Abend fuhren wir dann nach Hamburg ins Fotomuseum, um uns die aktuelle, sehr interessante, Ausstellung anzuschauen. Danach ging es wieder zum Hotel, wo wir im hoteleigenen Restaurant einen Tisch für den Abend reserviert hatten. Eine super Idee, wie sich schnell herausstellte, denn das gesamte Essen, von der Vorspeise bis zum Dessert war ein Traum :). Gut genährt ging es nach dem Abendspaziergang dann ins Bett.

Früh am Morgen hieß es dann: Gassigehen, Sachen packen, nochmal das tolle Frühstück genießen, Auto packen und weiterfahren. Diesmal bis Itzehoe, wo wir einfach mal eine Runde mit den Hunden durch dieses kleine, sehr schöne Städtchen drehten (hier gibt es die vielleicht saubersten öffentlichen Toiletten, die ich bisher in egal welcher Stadt aufgesucht hab und das dann auch noch gratis. Vorbildlich!). Von hier aus fuhren wir nach Hattstedtermarsch, wo wir eine gefühlte Ewigkeit nur auf, neben oder durch die Dünen fuhren, bis wir irgendwann an unserem nächsten Feriendomizil ankamen. Leider hatte man irgendwie vergessen, dass wir kommen und durch ein Missgeschick kein Zimmer für uns reserviert. Nach einigem hin und her schauen war klar: Für 2 Nächte konnten wir in einem Ferienappartement unterkommen, aber die gebuchten 3 Nächte war unmöglich. Also wurde schnell in unserem nächsten Hotel angerufen und gefragt, ob wir eine Nacht früher kommen können. Wir konnten und schnell war die Urlaubsstimmung wieder auf dem gewohnt hohen Level und der Deich rief ;) Will heißen: Wir spazierten mit den Hunden über Schafweiden (sehr aufregend für Cloud, sehr beängstigend für Pearl) und dann über plattes Land am Wasser lang. Toll und sehr beruhigend :)

Nach einer riesigen Runde war dann endlich mal was zu essen fällig und wir hatten ein Abendessen im Restaurant direkt am Hotel. Hiernach packte uns aber mal wieder die Entdeckerlust und wir setzten uns ins Auto, um nach Husum zu fahren, das wir dann in der Dunkelheit mit den Hunden unsicher machten. Husum ist ein wirklich toller Ort, in dem besonders der Hafen bei Dunkelheit toll in Szene gesetzt ist. Nach einem ausgiebigen Plausch mit einem Yachtkapitän aus Hamburg (er empfahl uns noch, einen Abstecher nach Büsum zu machen, während sein junger Münsterländer wild mit unseren Hundemädels flirtete und ein ums andere Mal eine von Cloud auf den Deckel bekam ;)) ging es auch schon wieder zurück aufn Deich. Mensch, war das eine Ruhe...einzig unterbrochen von hin und wieder blökenden Schafen.

Der Morgen empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und noch mehr Schafsgeblöke ;). Nach einer herrlichen Gassirunde schlugen wir uns erstmal den Bauch am reichhaltigen Frühstücksbuffet voll und machten uns danach auf den Weg nach Büsum. Hier suchten wir sofort den Hafen auf, weil wir noch am Vorabend herausgefunden hatten, dass man von Büsum aus Schifffahrten zu den Robbenbänken machen kann. Robben gucken und Schifffahren? Da sind wir doch dabei :). Also haben wir uns der langen, langen Schlange schiffbegeisterter Touris angeschlossen und Karten für uns und die Hunde erstanden, um bei der nächsten Fahrt dabei zu sein. Um die Wartezeit zu überbrücken, liefen wir noch eine Runde am Strand entlang, bevor wir uns wieder in eine lange Warteschlange einreihten, die uns dann im Schritttempo aufs Schiff führte. Auf dem oberen, nicht überdachten Deck war leider nichts mehr frei, also mussten wir es uns mit den Hunden im unteren, geschlossenen Deck bequem machen. Glücklicherweise haben wir uns Tisch und Sitzabteil mit einem sehr netten, hundefreundlichen Ehepaar geteilt, so dass es kein Problem war, dass die Hunde sich unter dem Tisch genüsslich ausstreckten und durchaus mal auf Tuchfühlung mit den Fremden gingen (wenn es nicht so nett und harmonisch ist, dann können 2,5h an Bord durchaus lang für Zwei- und Vierbeiner werden - aber so war das alles sehr schön und die Hunde zeigten sich erneut von ihrer unkompliziertesten Seite). Irgendwann kam dann auch endlich die Sandbank in Sicht, auf der sich tatsächlich zig Robben sonnten. Ein herrliches Bild, dass ich dann noch vom Oberdeck genießen und fotografieren konnte, weil dort einige Herrschaften so nett waren, mich kurz in ihrer Mitte aufzunehmen. Diese wunderschönen, so friedfertig wirkenden Tiere sind wirklich sehr schön anzusehen und es ist einem in solchen Momenten noch unbegreiflicher, dass regelmäßig blutige Jagd auf sie gemacht wird. Der Mensch ist in der Tat das grausamste Geschöpf auf Erden.

Nach unserer Rückkehr in den Büsumer Hafen sind wir erstmal durch die Innenstadt geschlendert und haben uns ein Eis gegönnt. Büsum ist ein sehr schöner, wenn auch enorm touristisch geprägter und überlaufener Ort, den wir nur schnell durchquert haben, um dann weiter ins norddeutsche Amsterdam zu fahren. So jedenfalls wird Friedrichstadt im Reiseführer genannt und vor Ort erkennt man auch direkt, warum. Diese wunderschöne kleine Stadt ist durchzogen von einem Grachtennetz, durch das man zum Beispiel herrlich mit dem gemieteten Elektroboot fahren kann. Das haben wir natürlich mitsamt der Hunde gemacht und waren hellauf begeistert: Von dieser tollen Art, die Stadt zu erkunden; von den wunderschönen, am Wasser gelegenen Gärten und wieder einmal von unseren Hunden, die einfach nur super Begleiter sind - egal ob zu Fuß, im Auto oder auf neues auf dem Wasser. Nach einer guten Stunde hatten wir die Friedrichstadter Grachten zweimal durchquert und somit alles gesehen - also war es Zeit, mal wieder etwas zu essen. Auf dem schönen Marktplatz ließen wir uns also nieder, um Schnitzel bzw. Fisch zu verspeisen und dabei den Sonnenuntergang zu genießen. Nach einer abschließenden Runde durch das schöne Städtchen ging es dann hundemüde zurück nach Hattstedtermarsch, wo unsere letzte Nacht am Deich anbrach.

Nach einer letzten Deichrunde hieß es auch schon frühstücken, Auto packen und weiterfahren. Diesmal nach Flensburg. Die nördlichste Stadt Deutschlands hat uns ziemlich überrascht. Irgendwie hatten wir (warum auch immer) keinerlei Erwartungen und dachten eher: Na ja, wenn wir schon soweit im Norden sind, warum dann nicht mal nen Abstecher dahin machen?! Flensburg ist größer als wir es erwartet haben und echt schön. Nette, relativ große Innenstadt, schöner Museumshügel, schöner Hafen. In diesem startete auch unser Tag in Flensburg und was haben wir als erstes gemacht? Genau, eine Hafenrundfahrt. Dabei haben wir einen Blick auf die Marineakademie werfen können (beeindruckend) und einen Blick auf die Werft erhaschen können, in der gerade ein großes Containerschiff entsteht (absoluter Wahnsinn, wie solche riesigen Schiffe gebaut werden). Und wie immer gab es auch auf diesem Schiff zollfrei Zigaretten einzukaufen - was für uns als solches uninteressant ist; aber wir waren doch erstaunt, dass das auf jedem der Schiffe, mit denen wir bis dahin gefahren sind, möglich ist und entsprechend auch ordentlich beworben wird. Im Anschluss daran schlenderten wir durch die Fußgängerzone, wo wir eher ungewollt Teil einer Rumprobe wurden. Eigentlich wollten wir nur ein typisches Mitbringsel einkaufen und Rum ist im Norden irgendwie der Renner. Also sind wir unbedarft in einen Rumshop rein und kamen beschwipst und mit einer Flasche im Gepäck wieder raus. War aber auch mal was neues ;) Und weil Alkohol am Vormittag ja irgendwie noch hungriger macht als sonst schon, suchten wir ziemlich direkt die berühmte (laut Reiseführer) 'Rote Strasse' auf. Hier reiht sich Hinterhof an Hinterhof und in jedem finden sich Cafes, Restaurants oder kleine Handarbeitsläden. Wirklich sehr schön! Wir fanden Platz in einem wunderschönen Hof und genossen in wunderbarem Ambiente (innen wie außen) unfassbar leckeren Flammkuchen...hmmm. Gut gestärkt liefen wir dann noch eine Runde mit den Hunden über den Museumsberg und den dortigen alten Friedhof, bevor es weiter nach Lübeck ging.

Die Fahrt nach Lübeck dauerte eine gefühlte Ewigkeit, weil auch hier jede Menge Stau und stockender Verkehr die Reise verlangsamte, aber zu guter Letzt kamen wir dann doch in unserem Hotel an. Nachdem wir schnell ein paar Sachen verstaut hatten, machten wir uns mit den Hunden auf den Weg in die nahegelegene Lübecker Innenstadt. Erstmal ging es über die Puppenbrücke, dann gab es ein paar Fotos vorm Holstentor und dann wollten wir was essen. Tja, nun ist Lübeck zwar nicht ganz klein, aber dennoch werden in der Woche offenbar zeitig die Bürgersteige hochgeklappt, so dass es ab 21 Uhr schier unmöglich zu sein scheint, noch irgendwo was zu essen zu bekommen. Glücklicherweise geht Döner ja immer und so mussten wir nicht hungrig schlafen gehen ;).

Den ersten Morgen starteten wir mit einer großen Runde entlang des Flusses, bevor wir dann durch die Lübecker Innenstadt spazierten. Hier entdeckten wir, etwas abseits vom touristischen Strom, herrliche kleine Gassen mit tollen Cafes und Restaurants und weil wir tatsächlich schon seit Stunden auf den Beinen waren, ließen wir uns in einem wunderbaren kleinen Cafe mit toll begrüntem Hinterhof nieder. Die Hunde nutzten die Zeit zum Schlafen und wir zum Essen (was auch sonst ;)). Gut gestärkt durchwanderten wir noch ein paar Nebenstraßen, bevor es uns wieder ins Zentrum des Geschehens führte und wir uns in einem der vielen Niederegger Cafes mit Marzipan für die Daheimgebliebenen und Kuchen vor Ort für uns versorgten. Zurück im Hotel mussten wir alle erstmal eine Rast einlegen, um uns dann am Abend nochmal ins Auto zu schwingen und ans Brodtener Steilufer zu fahren. Hier sind wir entlang des Ufers spaziert ('Achtung! Es kann zu Abbrechen der Steilhänge kommen. Betreten auf eigene Gefahr!'). Unterhalb des Hangs war direkt das Wasser, der Ausblick war herrlich und alles einfach nur wunderschön. Cloud, unsere Wasserratte, wollte allerdings überall versuchen, sich todesmütig den Abhang hinab zu stürzen, um endlich ins Wasser zu kommen. An einer Stelle war dann auch der Abhang so günstig abgebrochen, dass es einigermaßen leicht ging, zum Wasser zu kommen. Was sie zum Anlass nahm, flugs dahin zu düsen. Pearl direkt hinterher und wir natürlich auch. Mann, kamen wir uns mutig und abenteuerlustig vor (als wir am Wasser waren, haben wir direkt gesehen, dass keine 100m entfernt auch eine Treppe an den Strand führte...war also gar nicht so toll, wie wir dachten ;)). Wir sind dann mit unseren überglücklichen, planschenden Hunde noch am Wasser entlangspaziert, bevor wir uns dann auf den Rückweg zum Auto machten. Zum späten Abendessen machten wir es uns am Jachthafen von Timmendorfer Strand mit Matjes und Pommes gemütlich, bevor es dann wieder zurück nach Lübeck ging.

Unseren letzten Tag in Lübeck verbrachten wir zum Großteil nicht in Lübeck. Nach einer frühen Gassirunde ging es nämlich zügig auf nach Bad Segeberg. Auf Empfehlung von Freunden wollten wir uns hier das Noctarium (Fledermausausstellung) mal ansehen. Die Ausstellung ist jedem zu empfehlen, der sich auch nur ein klein wenig über das Leben unserer Fledermäuse informieren will. Alles ist sehr liebevoll gestaltet und es gehört zum Besuch dazu, dass man sich das Höhlensystem in Bad Segeberk bei einer Führung ansieht. Hier überwintern jährlich bis zu 50.000 Fledermäuse und wir hatten das Glück, dass gerade noch einige Jungtiere dabei waren, sich in der Höhle zurecht zu finden, so dass man stetig von den kleinen, flinken Tieren 'angeflogen' ;) wurde. Als die Führung beendet war und wir noch kurz zurück zur Ausstellung gingen, um unsere Taschenlampen abzugeben, hatten wir mal wieder ganz viel Glück: Im Noctarium lebt nämlich ein von Hand aufgezogener Flughund (Foxi), der just an diesem Tag seinen 17. Geburtstag hatte und zur Feier des Tages, hängend an seiner Pflegerin, im Empfangsbereich seine Leckereien genoss. Wir konnten also Foxi noch von ganz nah, live und in Farbe bewundern :). Der Ausflug war ja auch bis dahin schon gut, aber so wurde es natürlich nochmal einen Ticken besser.

Gut gelaunt ging es von Bad Segeberg dann weiter in ein großes Waldgebiet bei Lübeck, wo wir ein paar Caches suchten und die Hunde ausgelassen die Ruhe der Natur genossen, bevor sie dann im Hotel ausruhen durften und wir uns auf den Weg nach Travemünde machten. Und auch hier gab es wieder eine Schifffahrt für uns, ein bißchen bummeln entlang der Promenade und dann ein schönes Abendessen auf einem Restaurantschiff. Das Essen war sehr lecker und die Aussicht grandios. Konnten wir doch neben den schönen Jachten auch einige ankommende bzw. abfahrende Fähren beobachten. Es war also ein würdiger Abschluss für diesen Teil unseres Urlaubs. Zurück im Hotel ging es dann ans Packen und schlafen.

Und so schnell war unsere Zeit in Lübeck dann auch vorbei und wir machten uns wieder nach Hamburg. Diesmal hatten wir ein sehr zentrales Hotel gleich beim 'Michel', aber bevor wir dieses bezogen, machten wir noch einen auf Kultur. Wir besuchten erst einmal Harrys Hafenbasar, wo es auf einem umgebauten Containerschiff allerlei skurriles zu bestaunen gibt, das Seefahrer im Laufe von Jahrzehnten aus aller Herrenländer mitgebracht haben (wie z.B. Schrumpfköpfe). Wer mal aus irgendeinem Grund Inspiration für einen Horrorfilm braucht, der muss nur hier einen Blick reinwerfen... huh, echt gruselig zum Teil.

Danach ging es ins Maritimmuseum, weil wir irgendwo gelesen hatten, das dort eine Fotoausstellung sei und wir an Fotografien immer sehr interessiert sind. Im Foyer fanden sich auch schon ein paar schöne Bilder und wir liefen gleich durch zur Kasse. Erste Irritation kam auf, als wir gefragt wurden, ob wir einen Audioguide ausleihen wollen - für ne Fotoausstellung? Hmm, nee danke. Zweite Irritation, als man uns die Karten in die Hand drückte, sagte, die seien den ganzen Tag gültig und wir könnten auch zwischendurch mal raus zum Pausieren, weil es sonst doch recht lang und anstrengend werden könnte. Hmm, wie lange kann man denn hier Bilder gucken und wie verflucht viele Fotos haben die hier? Dritte Irritation, als uns der Kartenprüfer den Tipp gab, uns vom obersten Geschoss (dem 9.!) nach unten zu arbeiten. Wow, 9 Stockwerke? Was geht hier ab? Letzte Irritation, als wir oben aus dem Aufzug stiegen: Kein Foto weit und breit, dafür eine riesige Etage mit Schaukästen voller Miniaturen sämtlicher Schiffe, die es jemals gab und aktuell gibt. Vom Segelboot zum riesigen Containerschiff über allerlei Kreuzfahrtriesen. Schiffe, Schiffe, Schiffe - alle in Mini und das vom Boden bis zur Decke in unzähliger Menge. Wir waren baff. Erschlagen von dem Anblick und von unserer phänomenalen Gabe, nur das lesen zu wollen, was wir lesen wollen (das Wort Fotoausstellung - dass es sich beim Maritimmuseum um etwas handelt, das einem die Geschichte der Seefahrt in allen Details näher bringt, das haben wir mal geflissentlich überlesen ;)). Das Museum ist aber tatsächlich super aufgemacht und bietet einem wirklich einen super Einblick in alles, was irgendwie mit Bootsbau, Schifffahrt etc. zu tun hat. In der ersten Etage gab es dann auch endlich die ersehnten Fotos und wir sind dann letztlich doch zufrieden, wenn auch sehr erschöpft, wieder rausgegangen.

Und jetzt war es auch Zeit, endlich mal zum Hotel zu fahren, das in unmittelbarer Nähe zu 'Planten und Bloomen' liegt. Klar, dass wir erstmal eine ausgedehnte Runde durch den Park drehten, damit die Hunde auch mal was zu tun hatten. Anschließend wurde eingecheckt in unser sehr schönes, super gelegenes Hotel. Die Hunde durften ausspannen und für uns ging es zur Reeperbahn. Wir hatten in Hamburg mal wieder mit allem Glück: Super Wetter, tolles Hotel und direkt am Anreisetag Museumsnacht und Street Food Markt. Nachdem wir uns eine Karte für die Museumsnacht (40 Theater öffnen ihre Tore und spielen Auszüge aus ihrem aktuellen Programm - man kann sich für schlappe 14,50€ alles angucken, worauf man Lust hat) gesichert hatten, schlugen wir uns den Bauch mit Food Truck Essen voll und besuchten unsere erste Veranstaltung: Kabarett im Schmidtchen. Es war super. Tolles Ambiente, sehr, sehr gute und lustige Künstler, tolles Rahmenprogramm (initiiert durch eine Frauengruppe, die in der ersten Reihe saß und von denen eine Dame gleich zu Anfang einem auftretenden Kabarettisten die Teilnahme an seinem Stück verwehrte - damit war sie für den Rest des Abends DAS Opfer (für jeden, der auftrat) und sorgte für mächtig Stimmung (obgleich man irgendwann den Eindruck hatte, dass sie entweder den Raum verlassen wird oder irgendjemanden haut ;)). Für uns ein gelungener Einstieg und nach dem ersten Programmpunkt düsten wir weiter zu einem alten Kino, in dem wir uns ein bißchen Krimitheater anschauten - ebenfalls sehr gut. Dann hieß es, zu den Landungsbrücken laufen, wo wir die Gelegenheit hatten, uns das Museumsschiff Cap San Diego anzuschauen, da wir hier ein Kreuzfahrtmusical ansehen wollten. Dieses Schiff ist ungewöhnlich schön und beeindruckend für ein ehemaliges Frachtschiff und hier eine Musicalaufführung zu sehen, hatte wirklich einen ganz besonderen Charme. Das Musical (bzw. der Auszug aus diesem) war sehr gut und witzig und gut gelaunt ging es weiter zur letzten Station. Nochmal ein weites Stück laufen, um dann den Auszug aus einem komödiantischen Theaterstück auf dem Theaterschiff anzugucken. Mittlerweile war es halb 12, die Füße taten weh, der lange Tag forderte seinen Tribut und ich wollte nur noch eins: Zum Hotel und schlafen. Und dann mussten wir warten, warten, warten. Das Stück hatte eine halbe Stunde Verspätung, die Warteschlange bewegte sich keinen Millimeter und als es endlich soweit war, war es noch nichtmal besonders lustig (es war ok, aber im Vergleich zu allem anderen, das wir bis dahin gesehen hatten, für uns nicht so der Bringer - vor allem nicht, wenn man eigentlich eh schon keinen Bock mehr hatte ;)). Letztlich war es dann aber irgendwann soweit, dass wir zurück laufen konnten und nach einer schnellen Gassirunde durfte endlich in den super Betten geschlafen werden.

Nach einer extrem kurzen Nacht standen wir in aller Frühe auf, um uns mit den Hunden auf den Weg zum Fischmarkt zu machen. Da wir das beim letzten Hamburgaufenthalt verpasst hatten, sollte das heute nachgeholt werden - egal, wie kurz die Nacht war. Und ja, es ist in jedem Fall sehenswert. Die Marktschreier (insbesondere die Blumenverkäufer) sind wirklich eine absolute Sensation - vor allem, wenn man so was nicht kennt. Da wird gefeilscht, geworfen, verschenkt, verkauft - bis die Ohren bluten oder das Portemonnaie leer ist. Schade, dass wir keine Pflanzen mit auf die Weiterreise nehmen konnten...oder vielleicht auch ganz gut so, wer weiß ;). Nachdem wir alles gesehen und ein bisschen was gekauft hatten, durften die Hunde nochmal flitzen und dann ging es wieder zum Hotel - endlich frühstücken! Das Buffet war spitze und wir genossen den guten Kaffee und die reichhaltige Auswahl. Gut gesättigt hieß es dann weiterziehen: Erst nochmal zum Hafen und eine 2 stündige Hafenrundfahrt machen (mit viel nass werden und dem Bestaunen von gleich drei riesiegen Kreuzfahrtschiffen) und dann weiter zum Treffen mit Clouds Bruder und seiner Familie. Die Geschwister zickten sich wider Erwarten kein bißchen an, sondern Cloud ignorierte ihren Bruder während unseres ganzen, langen Spaziergangs geflissentlich. Nachdem wir dann noch einen gemeinsamen Kaffee und viel Gespräch hatten, war der Nachmittag schon fast rum und wir machten uns wieder zurück zum Hotel. Nach kurzem Ausspannen suchten wir eine nette Pizzeria in der Umgebung auf, genehmigten uns ein gemütliches Abendessen und nach der letzten Hunderunde war nur noch schlafen angesagt. Endlich.

Nach Aufstehen, packen und frühstücken zog es uns und die Hunde diesmal in Richtungen Binnenalster. Wir spazierten, wir guckten, wir spazierten weiter, wir guckten noch mehr und irgendwann hatten wir keine Lust mehr, bestiegen das Auto und machten uns auf den Weg zur letzten Station: Fulda. Verkehrstechnisch war es ein gutes Durchkommen und nach etwa 4h waren wir am Ziel. Fulda gefiel uns auf Anhieb sehr, sehr gut. Alles toll restauriert, sehr schön aufgebaut und ganz viel grün. Dazu überall freundliche Menschen - schon fast ein wenig unheimlich. In unserem superzentralen, modernen und sehr schönen Hotel gab es den mit Abstand herzlichsten Empfang auf unserer ganzen Reise. Wir fühlten uns also wirklich extrem wohl - dazu war auch noch das Zimmer groß und sehr schön - also alles bestens :). Mit den Hunden erkundeten wir erstmal die Altstadt (wir folgten den einzelnen Stationen eines Caches, der einen zu allen Sehenswürdigkeiten führt). Dann liefen wir noch durch den Park, wo die Hunde sich in Ruhe austoben konnten. Und dann war auch schon wieder Zeit für ein leckeres Abendessen. Danach hatten wir nur noch Kraft, um ein bißchen durch die Fußgängerzone zu laufen, bevor wir alle hundemüde ins Bett fielen.

Nach einem herrlichen Frühstück checkten wir aus, liefen mit den Hunden durch den Schlossgarten, schauten uns den Rest der Innenstadt an, bewunderten nochmal die schöne Stadt und fuhren dann gen Heimat. Nach einer ruhigen Fahrt mit einigen Pausen kamen wir dann am frühen Abend vollgesogen mit Eindrücken, aber auch erschöpft von sovielen Zwischenstopps und Erlebnissen zuhause an. Ein toller Urlaub war es, den wir und die Hunde in vollen Zügen genossen haben. Das Wetter war vorzüglich, die Hotels spitze, wir haben unheimlich viel gesehen und erlebt und die Hunde haben sich erneut von ihren allerallerallerbesten Seiten gezeigt - unsere Mädels sind absolut tolle Reisebegleiter, das müssen wir wirklich jedes Mal aufs Neue feststellen und hervorheben :).


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