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Urlaub in St. Lo d'Orville, 15.-22.Mai 2010Tag 1Zum ersten Mal wollten wir einen Urlaub im gelobten Hundeland Frankreich (genauer: in der Normandie) verbringen. Am 15. Mai sind wir in aller Herrgotssfrühe (4.30 Uhr) losgefahren und wurden natürlich gleich hinter dem Grenzübergang nach Frankreich geblitzt. In angepasstem Tempo ging es dann durch Paris (so konnte auch Ralph endlich mal den Eiffelturm, zumindest aus dem Augenwinkel, sehen) und immer weiter und weiter Richtung Südwesten, bis wir um 14.30 Uhr endlich am Ferienhaus ankamen, wo wir schon von den Vermietern begrüßt wurden. Unser Häuschen (gefunden im Internet bei www.sea-n-dogs.net) hat sämtliche Erwartungen übertroffen: Ein superschönes Haus mit toller, gepflegter Inneneinrichtung und einem absolut hundesicher eingezäunten Garten hat uns für die lange Anfahrt mehr als entschädigt.
Nachdem wir unsere Habseligkeiten ausgepackt hatten, machten wir uns erstmal auf zu einem
Spaziergang durch die Dünen. Es war ein einfach toll: Keine Menschenseele, soweit das Auge blicken
konnte, bombastisches Wetter und kilometerweise schöne Wege zum Auskundschaften - und kein Leinenzwang,
weder in den Dünen, noch am Strand. GENIAL! Und um das Urlaubsfeeling vom ersten Tag an zu perfektionieren,
sind wir noch schnell in den nur wenige Kilometer Carrefour gefahren, um uns mit Grillgut einzudecken.
Am Abend haben wir im schönen Garten gesessen, gegrillt und den Hunden beim Toben zugeschaut.
Tag 2Nach dem wohlverdienten (und erholsamen) Schlaf, haben wir uns nach dem Frühstück auf ins benachbarte Portbail gemacht, wo wir erstmal ein wenig bummelten und den hiesigen Supermarkt unsicher machten. Danach ging es mal wieder zu einer ausgedehnten Wandertour durch die Dünen, wo wir wieder mutterseelenallein waren und alle Hunde ihre Freiheit ohne Leine genossen, bevor wir uns auf den Weg zum "irischen" Teil der Normandie machten. Auf dem Weg machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Cherbourg, das wir aber eher uninteressant fanden.
Das Cap de la Hague besticht durch eine tolle Landschaft und viele kleine, eng bebaute Orte mit tollen Steinhäusern. Wir besuchten einen Leuchtturm, spazierten am Strand entlang und genossen die tolle Aussicht. Auf dem Rückweg mußten wir aber leider feststellen, dass die Idylle eine jähe Unterbrechung in Form der Wiederaufbereitungsanlage "La Hague" erfährt, die sich - abgesichert wie ein Hochsicherheitsgefängnis - wie eine häßliche Narbe durch diese wunderschöne Gegend zieht. Die Lust auf Nordseefisch ist uns bei diesem Anblick und der Erinnerung an Berichte, laut deren etliche atomare Abfälle dieser Anlage ins Meer geleitet werden, jedenfalls gründlich vergangen. Tag 3Schon beim Aufwachen lachte uns die Sonne an, so dass wir nach einem schnellen Frühstück noch während des morgendlichen Spaziergangs den Entschluss fassten, heute mal eine Tagestour in Richtung Mont St.Michel zu machen. Auf der Fahrt dorthin machten wir auch in jedem Städtchen, das uns nett erschien, eine kurze Pause, zum Bummeln und kleine Leckereien kaufen. Wir besuchten unter anderem: Coutance (ein netter, kleiner Ort mit interessanter Kathedrale, die wohl auch das einzig sehenswerte in diesem Ort darstellt); Granville (Geburtsort von Christian Dior, dem dort auch einiges gewidmet ist; wunderschöner Sandstrand; tolle Häuser und insgesamt wirklich einen Abstecher wert - dort kann man sich richtig wohlfühlen); Cenets (von hier aus starten zig Wattwanderungen zum Mt St. Michel; wir haben uns damit begnügt, die Hunde durchs Watt düsen zu lassen und die erste Aussicht auf die Klosterinsel zu genießen); Avranches (tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert; sogar im botanischen Garten sind Hunde erlaubt und von hier hat man einen guten Blick auf Mt St. Michel).
Der Mont St. Michel war natürlich der Knaller und die knapp 90km von unserem Ferienort bis hierher
haben sich echt gelohnt. Der Aufstieg zum Kloster ist zwar etwas beschwerlich (besonders, wenn es sehr
heiß ist), aber einen Besuch dieser Insel sollte man sich nicht entgehen lassen - auch hier ist es absolut
normal, dass Hunde dabei sind und niemand stört sich an ihnen (egal wo man hin kommt, man erntet noch
nicht einmal erstaunte Blicke, weil man drei Vierbeiner dabei hat).
Da wir uns auch die sagenumwobene Beleuchtung der Klosterinsel nicht entgehen lassen wollten, vertrieben wir uns bis zum Anbruch der Dunkelheit die Zeit damit, uns nach einem Restaurant umzusehen. Unsere Wahl fiel schließlich auf ein Grillrestaurant in der Nähe von Avranches. Nun, das Essen war teuer und führte auch sonst dazu, dass wir auch den Rest der Woche lieber abends selber kochten bzw. grillten. Aber dafür hat uns der Anblick der beleuchteten Klosterinsel rundum entschädigt, so dass wir uns müde und zufrieden auf den Heimweg machen konnten.
Tag 4Nachdem wir jeweils mit mordsmäßigem Sonnenbrand aufgewacht waren (Ralph auf der verlängerten Stirn ;), ich im ganzen Gesicht), ließen wir den Tag ganz ruhig angehen. Die obligatorische Spazierrunde in den Dünen war gefolgt von einem ausgedehnten Mittagsschlaf, bevor wir uns auf zum Cap de Carteret machten. Auch hier genossen wir die tolle Landschaft und das schöne Wetter, waren aber viel zu erschöpft, um noch weiter durch die Gegend zu fahren. Stattdessen grillten wir lieber mal wieder und beendeten den vierten Urlaubstag mit einem Nachtspaziergang am Meer.
Tag 5
Heute fuhren wir in ein ehemaliges Militärgebiet zwischen Biville und Bauville, wo wir einen mehrstündigen
Spaziergang durch die Dünen machten. Die Hunde hatten ihren Spaß in den Bombenkratern und mit den
vielen Kaninchen, die überall in den Dünen leben, während wir uns über den angenehm zu laufenden Boden freuten
und über die hin und wieder auftauchenden, rostigen und schon lange stillliegenden Panzer wunderten.
Nachdem dieser lange, lange Spaziergang beendet war und wir uns schon wieder auf dem Heimweg befanden,
entdeckten wir bei Vauville einen so interessant aussehenden Weg entlang der Klippen, dass wir uns doch
nochmal aufrafften und auch hier noch eine lange Runde spazierten. Entsprechend müde waren sowohl Menschen als
auch Tiere, als wir am frühen Abend wieder in unserem Ferienhaus aufschlugen.
Tage 5 und 6Die beiden letzten Tage vergingen wie im Flug und waren maßgeblich geprägt von stundenlangen Wanderungen durch die Dünen und Ausflügen in die nähere Umgebung. Hierbei ist uns dann irgendwann aufgefallen, dass wir, dadurch dass Hunde überall erlaubt und gern gesehen sind, im ganzen Urlaub nie Leinen für unsere Vierbeiner dabei hatten. Auch mal eine schöne Erfahrung für alle Beteiligten und etwas, das wir noch nie hatten. Kein Wunder, dass dieser Urlaub so extrem erholsam für Mensch und Tier war.
Tag 7Und viel zu schnell war er da, der Tag der Abreise. Nachdem wir zum letzten Mal eine tolle Dünenrunde gedreht hatten, ging es ans Aufräumen, Einpacken und zur Schlüsselrückgabe. Es ist uns selten so schwer gefallen, wieder nach Hause zu fahren und wir haben noch vor Ort den Entschluss gefasst, auf jeden Fall spätestens in 2011 wieder hierher zu kommen - dann aber auf jeden Fall zwei Wochen. Die Rückfahrt führte uns diesmal allerdings nicht über Paris, sondern über die Pont de Normandie und dann sozusagen "oben rüber" nach Hause. Da wir keine größeren Pausen machten, waren wir schon etwas mehr als 8h später wieder in Trier, wo wir dann doch leider wieder mal die Leinen für die Hunde raussuchen mussten. Aber wir können voller Überzeugung sagen: Vive la France (bzw. Vive la Normandie) et a bientot.
Fürs nächste Mal beachten:
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