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Prag, Dresden, Berlin und zurück - Oktober 2015

Im Grunde genommen muss es heißen 'Nürnberg, Prag, Dresden, Berlin, Leipzig im September/Oktober 2015', aber wer wird schon so kleinlich sein ;). Unsere kleine Rundreise begann am 28. September nach einem sehr anstrengenden, weil feierreichen Wochenende. Und weil wir nicht so die Vorauspacker sind, gab es am Vorabend der Abfahrt doch noch einiges zu finden und zu verstauen. Irgendwann war aber alles erledigt und der Abreisetag konnte beginnen. Bei schönstem Wetter machten wir uns auf den Weg nach Nürnberg. Das Hotel war ok, die Stadt schön und die Hunde und wir vertraten uns erstmal ein paar Stunden die Beine, indem wir entlang der Stadtmauer wanderten (eine interessante und sehenswerte Runde). Den Rückweg zum Hotel bahnten wir uns durch die Innenstadt, machten einen kleinen Schlenker über den Herbstmarkt und dann durften die Vierbeiner sich im Hotel den Bauch vollschlagen und es sich gemütlich machen, während wir uns mal auf dem Altstadtfest umsahen. Dieses Fest besteht im Grunde aus einer Fressbude neben der anderen und nachdem wir uns ein typisches Nürnberger Bier gegönnt hatten kamen wir leider nur noch in den Genuss von Imbissbudenfutter (regionaltypisches Essen war leider schon aus, weil wir doch recht spät erst beim Fest waren). Der Ausflug zum Altstadtfest war dementsprechend kurz, was vielleicht auch besser so war, da am nächsten Tag schon die Weiterreise gen Tschechien anstand und Nürnberg uns jetzt eh nicht so vom Hocker gerissen hatte. Es ist zwar eine wirklich schöne Stadt, aber sie weckte in uns nicht den riesigen Wunsch, noch viel hier unternehmen zu wollen.

Sehr früh am nächsten Morgen befanden wir uns am schlechtesten Frühstücksbuffet, das wir bisher hatten (und wir haben ja schon einiges an Hotels besucht) - der Abschied vom Hotel fiel uns also nicht sonderlich schwer und nach einer kurzen Gassirunde kehrten wir Nürnberg den Rücken und fuhren (unterbrochen von kleineren Gassirunden) nach Pilsen. Wir drehten eine Runde durch den Stadtkern, suchten eine Bäckerei auf, in der es sehr günstige und leckere Kleinigkeiten (deftig und süß) zu testen galt, drehten eine Runde durch einen kleinen Park, in dem sich offenbar viele Künstler austoben durften, bevor wir uns dann weiter Richtung Prag aufmachten.

Kurz vor Prag wollten wir dann noch eine große Hunderunde einlegen und folgten den Hinweisschildern zum Schloss Königsstein. Die Strassen wurden enger, die Gegend immer dünner besiedelt und die Schilder führten uns weiter und weiter - aber keine Spur von einem Schloss. Nachdem wir irgendwann völlig entnervt wieder umdrehen wollten, weil wir uns ins Nirwana gelotst sahen, waren wir endlich wieder in der Zivilisation angekommen. Offenbar gibt es dieses Schloss doch und der kleine Ort am Fuße des Berges, auf dem man diese angebliche Touristenattraktion bestaunen kann, tut alles dafür, um möglichst viel an Geld rauszuschlagen. Überall gibt es Souvenirshops und der einzige Parkplatz, auf dem man sein Gefährt abstellen kann, kostet natürlich einiges. Und dann sieht man nur eines: Einen äußerst steilen Wanderweg zum Schloss - aber da man rein gar nichts von dem Schloss erahnen kann, hat man nicht den Hauch einer Ahnung, ob sich der Weg wirklich lohnt. Also drehten wir kurzentschlossen um (auch, weil wir uns irgenwie veräppelt vorkamen), suchten in uns mitten in der Wallachei (in die uns letztlich ja die ganzen Schilder geführt hatte) eine nette Stelle und spazierten eine schöne, große Runde durch die tschechischen Wälder - und das ganz ohne andere Touris ;). Nach dieser schönen Tour ging es dann weiter nach Prag, wo uns ein sehr schönes und zentral gelegenes Hotel erwartete. Nachdem wir eingecheckt und die Macht über das Auto abgegeben hatten (wie oft der Parkservice dort wohl schon ein altes, seit Jahren fest in Hundehand befindliches und äußerst selten aufgeräumtes Vehikel neben den Nobelkarossen abstellen musste?) und unser tolles Zimmer bezogen war, ging es auf zur ersten Erkundungsrunde durch die wunderschöne Stadt. Nach erstem Erkunden der Altstadt und einem ersten Abstecher zur Karlsbrücke waren wir schon hin und weg und freuten uns auf die nächsten Tage und weitere Entdeckungen. Während wir dann im Hotelrestaurant ein spätes Abendessen zu uns nahmen, durften die (doch reichlich müden) Hunde schon mal in ihren Boxen entspannen.

Der kommende Tag begann wieder sehr früh und mit einem guten Frühstück, bevor wir uns zu einem Extremspaziergang aufmachten. Nach 6h kamen wir wieder im Hotel an, hatten in der Zwischenzeit aber auch sehr viel gesehen: Unser Weg führte uns bei schönstem Wetter vorbei am 'Dancing House' auf die andere Seite der Moldau. Hier entdeckten wir einen riesigen, wunderschönen Park, der uns stetig bergauf und damit zu einer grandiosen Sicht auf Prag führte. Weiter ging es zum Prager 'Eiffelturm', den Ralph (trotz Höhenangst) besteigen durfte, während ich mit den Hunden wartete. Unser Weg zurück in die Innenstadt führte uns durchs Diplomatenviertel, wo wir ein nettes Schwätzchen mit einer der Wachen vor der deutschen Botschaft hielten - es ging natürlich um die Hunde, wie kommt man sonst ins Gespräch?! In diesem Viertel gibt es übrigens sehr viele, sehr schöne Kneipen und Cafes, aber wir gönnten uns keine Pause, sondern spazierten weiter zur Künstlerinsel, wo wir uns an den teilweise doch sehr irritierenden Skulpturen erfreuten.

Über die Karlsbrücke (unfassbar überfüllt) ging es zum jüdischen Viertel und weiter in die Altstadt, wo wir dann doch mal eine kleine Pause einlegten und uns bei einem sehr leckeren Burger und gutem Bier ein wenig ausruhten ('Meet Burger' können wir guten Gewissens weiterempfehlen, wenn einen der Hunger plagt und man draußen sitzend auch noch einen guten Blick auf all die anderen Touris werfen möchte). Danach schauten wir uns das Schauspiel der astronomischen Uhr an und liefen zurück zum Hotel, wo die Hunde ihre wohlverdiente Pause nach so vielen Stunden Lauferei und Innenstadtgedränge genießen durften.

Für uns war die Pause nur kurz, weil wir noch das ein oder andere sehen wollten und so rafften wir uns schnell wieder auf und gingen erneut in die Altstadt. In Prag gibt es an jeder Ecke Straßenkünstler, so dass wir in den Genuss gleich mehrerer Feuershows kamen (scheint momentan 'In' zu sein). Was absolut nicht empfehlenswert ist, ist der Besuch von 'Madame Tussaud's' - die Ausstellung ist ein Witz: Sehr wenig und sehr schlecht gemachte Figuren. Das Geld und die Zeit kann man sich wirklich sparen (lieber die gleichnamige Ausstellung in London besuchen, da bekommt man viel mehr und viel besseres zu Gesicht). Nach dieser Enttäuschung besuchten wir das in der Nähe liegende 'Sex Machine Museum', das wir deutlich besser bewerten können - wir haben viel gelacht und noch mehr gestaunt (schon interessant, was der Mensch sich so alles einfallen lässt und seit wann schon!). Deutlich besser gelaunt ging es dann wieder zu der Kirche, an der wir am frühen Abend schon die astronomische Uhr mit tausenden anderen Touristen angeschaut hatten. Diesen Kirchturm kann man nämlich auch besteigen und einen fantastischen Ausblick über die Stadt genießen. Der Aufstieg lohnt sich und wir erfreuten uns an dem tollen Blick auf die wunderbar beleuchtete Stadt. Ein sehr spätes, schweres, aber leckeres Abendessen (Gulasch und gefüllte Klöße, wir wollten halt echt tschechisch genießen) gab uns dann sozusagen den Rest und wir traten den Weg zurück ins Hotel an, wo wir nach einer letzten, kurzen Gassirunde todmüde in unser bequemes Bett fielen.

Unser Hochzeitstag startete erneut sehr früh und mit leichten Muskel- und Gliederschmerzen starteten wir nach dem Frühstück wieder mit den Hunden durch. Wir sind einfach mal losgelaufen - nicht Richtung Altstadt sondern quasi 'rechts hoch', so haben wir einen tollen kleinen Park gefunden, ein wunderschönes Wohnviertel durchwandert, einen tollen großen Park gefunden und irgendwie sind wir in einem ganz riesigen Kreis gelaufen, so dass wir dann wieder von der anderen Seite zum Hotel kamen - und das alles bei strahlendem Sonnenschein - so wie es sein soll. Die Hunde durften dann mal wieder ein bisschen ausruhen und wir machten uns auf den Weg zu dem Restaurant, in dem wir einen Tisch fürs Hochzeitstagessen reserviert hatten. Und hier hat sich gezeigt, wie hilfreich es manchmal sein kann, sich vorab im Internet über gute Ausgehmöglichkeiten zu informieren. Da das Restaurant 'Pagana' sozusagen etwas ab vom Schuss liegt, wären wir ohne die konkrete Vorstellung, hier essen zu wollen, niemals von selbst oder aus Versehen hierher geraten. Die Rezensionen im Internet, die ich noch vor Urlaubsantritt gesehen hatte, waren aber alle so überzeugend, dass ich unbedingt hier mal essen wollte und was soll ich sagen: Es war einfach alles perfekt! Das Restaurant ist recht klein und deshalb so gemütlich. Der Service ist überragend (und in vielen Sprachen flüssig unterwegs - wirklich beneidenswert), die Wein- und Speisenberatung ist hervorragend und das Essen war vom ersten bis zum letzten Bissen (ebenso wie der Wein) erstklassig. Es war die perfekte Location und ein absolut geniales Essen zu diesem besonderen Anlass. Wer mal in Prag ist, der sollte sich dieses Restaurant wirklich gönnen... es ist wunderbar! Nach über 3,5 Stunden waren wir zufrieden, satt und glücklich und nach einer kurzen Faulenzerrunde im Hotel ging es nochmal kurz mit den Hunden raus, bevor die Altstadt uns wieder zu sich rief.

Wir bummelten ein wenig, machten in einem Restaurant mit schöner Terrasse ein Biertasting und entschlossen uns dann so gegen 21 Uhr, einen der vielen Thai-Massage-Läden (die bis Mitternacht geöffnet sind) auszuprobieren. Während Ralph sich einer Rückenmassage hingab, warf ich mich sozusagen den Fischen zum Fraß vor - oder vielmehr, meine Füße. Diese steckte ich, nach Abwasch und Desinfektion, in ein wohltemperiertes Becken voller Putzerfische und entspannte mich, während zig der kleinen Tiere sich an meiner Haut zu schaffen machten. Ein echt lustiges Gefühl, das richtig gut getan hat und viel zu schnell vorbei war. Eine halbe Stunde und einen grünen Tee später machten wir uns tiefenentspannt auf, um noch eine Kleinigkeit zu essen, bevor es wieder ins Hotel gehen sollte. Geplant war wirklich nur ein Snack, dass wir dann aber im coolsten mexikanischen Restaurant, das wir bisher besucht hatten, landen sollten, war nicht vorgesehen. Aber wozu ist Urlaub da, wenn nicht unter anderem dazu, sich einfach nach Bauchgefühl irgendwo hin und hinein leiten zu lassen. Und so saßen wir schließlich im genial eingerichteten und einfach nur mit Liebe zum Detail eingerichteten (vom Boden bis zu den Toiletten hat man sich hier unfassbar viel Mühe mit Gestaltung und Deko gegeben) mexikanischen Restaurant und Cocktailbar 'Pepe Lopez', wo wir bei sehr leckeren Cocktails, guter Live-Musik und engagierten Salsa-Tänzern unfassbar leckeres (und scharfes) Chili con carne, sowie super Burritos genossen. Unser letzter Tag in Prag war sozusagen eine kulinarische Reise der Hochgenüsse. Gut gesättigt und müde versanken wir nach einer letzten Gassirunde in den Federn.

Der Abreisetag startete wieder in aller Frühe mit Frühstück und Gassi, dann wurden flott unsere Habseligkeiten gepackt, verstaut und weiter ging es zum Prager Zoo. Dieser ist vor einigen Jahren von diversen Internetseiten und Zeitschriften zu einem der 10 besten Zoos der Welt gewählt worden und weil das Wetter wieder mal grandios war und man in den Zoo auch Hunde mitnehmen darf, wollten wir einen kurzen Abstecher hierher machen. Zu einem extrem günstigen Eintrittspreis bekommt man in diesem Zoo wirklich allerhand geboten. Die Tiere und die gesamte Anlage sind sehr gepflegt, es gibt große Gehege und wirklich tolle, separate Häuser, die liebevoll und detailliert gestaltet sind. Diese Einzelhäuser mussten wir uns leider immer getrennt anschauen, weil Hunde dort (vernünftigerweise) keinen Zutritt haben. Und obwohl wir ziemlich zügig durch die Anlage spaziert sind und uns nirgends länger aufgehalten haben, waren wir über 5h unterwegs, um zumindest ansatzweise alles zu sehen.

Besonders interessant waren die Wildkatzen, die die Hunde als Beute erkannt haben und nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen Zoobesuchern, für erstaunen und auch einige Schrecksekunden gesorgt haben (eine Wildkatze pirschte sich gut getarnt an, verfolgte uns eine Weile und testete, als die Hunde gerade in einigem Abstand mit uns daran vorbei gingen, erstmal sehr eindrucksvoll aus, ob das Gehegegitter denn auch wirklich ihrer gesamten Kraft standhält... mir ist das Herz in dem Moment ganz schön in die Hose gerutscht!).

Den meisten Spaß hatten wir und andere Zoobesucher dann allerdings am Orang-Utan-Gehege. Während die kleine, hier zu beobachtende Familie sich ziemlich neutral den menschlichen Besuchern gegenüber verhielt und kein größeres Interesse daran hatte, sich auch nur irgendwie in die Nähe der Menschen zu begeben, sah die Sache plötzlich ganz anders aus, als das Orang-Utan-Baby die Hunde entdeckte. Als es sie sah, kam es schnell so nah wie nur möglich an diese ran, um sie zu beobachten, was natürlich zur Folge hatte, dass plötzlich eine große Menschenmenge um das Glas versammelt war, um es anzuschauen. Um die Hunde aus dem Gedränge zu holen, gingen wir weg von diesem Platz und an die andere Seite des Geheges. Sobald uns das Baby dort entdeckte (also vielmehr die Hunde), hangelte es sich zu der Seite und versuchte, die Hunde zu animieren, indem es sich so schaukelte, dass es direkt über den Hunden ans Glas hauen konnte - was zur Folge hatte, dass die Cloud entrüstet losbellte, sich aber schnell wieder beruhigte. Zu schnell anscheinend für das Orang-Utan-Kind, das aus dem Staunen anscheinend nicht rauskam und nachdem Ruhe war, sofort wieder versuchte, den Hund zum Bellen zu bringen. So lustig und interessant wir das auch fanden, wir zogen recht schnell weiter, weil wir die Hunde nicht zu sehr stressen wollten (auch, wenn es uns ein bißchen leid tat, denn das Kleine war so niedlich und so interessiert an den anderen Tieren).

Nach so vielen Stunden rumgelaufe waren dann auch wir und die Hunde einigermaßen froh, endlich mal wieder sitzen zu können und so traten wir müde, aber auch sehr froh über den schönen Zoobesuch, die Weiterfahrt nach Dresden an.

Die Fahrt nach Dresden verlief zügig und ohne Staus oder Behinderungen. Unser Hotel fanden wir auf Anhieb, waren nur etwas erstaunt darüber, dass es in Dresden ein World Trade Center gibt... glücklicherweise sind wir nicht abergläubig oder derartiges, so dass wir nicht beunruhigt waren, dass unser Hotel unter ebendieser Adresse zu finden war. An dieser Stelle soll aber (entgegen sonstiger Gewohnheit) mal ganz klar ausgesprochen werden, wie toll wir das Hotel 'Elbflorenz' fanden. Der Empfang war extrem freundlich, die Hunde sind dort gern gesehene Gäste und das Upgrade auf die Suite war der Hammer. Wir sind uns aber ganz sicher, dass auch ein 'normales' Zimmer hier wunderschön ist - aber gleich zwei große Räume, ein grandios schönes und großes Bad, die Leckerchen für die Hunde - das alles war schon ne tolle Nummer. Sollten wir jemals wieder in Dresden sein, dann auf jeden Fall nochmal dieses Hotel - und erst das hammergeile (sorry, aber das passt so gut) Frühstücksbuffet... hmmm, wirklich alles bestens. Die Lage war dann auch noch so gut, dass wir nur wenige Minuten brauchten, um mit den Vierbeinern den Dresdner Zwinger unsicher zu machen - die Anlage eignet sich aber auch wirklich hervorragend für ein paar Tricktraining Einheiten (das just zu unserem Besuch auch noch Dreharbeiten zum 'Tatort' stattfanden, hat nicht weiter gestört ;)). Weiter ging es im Anschluss zur Semperoper, in der irgendein Preis verliehen wurde - so konnten wir noch ganz in Ruhe ein paar extravagant gekleideter Menschen beobachten, bevor der Hunger sich so sehr bemerkbar machte, dass wir eine der zahlreichen Tapas-Bars aufsuchen mussten. Nach einem sehr leckeren Essen und einem guten Cocktail ging es wieder zurück ins Hotel, wo dann auch endlich die Hunde ihr Fresschen bekamen und wir alle eine superbequeme Nacht in unserer Suite (ja, ich muss es nochmal erwähnen ;)) verbrachten.

Nach einem exzellenten Frühstück ging es bei strahlendem Sonnenschein mit den Hunden los zur Elbe. An dieser liefen wir erstmal eine Weile lang, überquerten dann eine der zahlreichen Brücken, klapperten eine Menge Sehenswürdigkeiten auf der einen und der anderen Elbseite ab und nach 4,5h Spaziergang kamen wir wieder im Hotel an. Die Hunde und ich machten ein kurzes Nickerchen während Ralph die Sauna besuchte. Danach testeten wir das dem Hotel angeschlossene Restaurant aus und aßen lecker Pasta und Pizza, bevor wir (nach einer neuerlichen Gassirunde) mit der S-Bahn in die Dresdner Neustadt fuhren. In der Louisenstrasse steppt sozusagen der Bär und es erwartet den Besucher eine coole Kneipe neben der anderen. Wir verlebten hier einen tollen und unterhaltsamen Abend im Variete 'Carte Blanche' und irrten mitten in der Nacht durch Dresden, auf der Suche nach einem Taxi (das wir dann irgendwann glücklicherweise auch fanden). Zurück im Hotel lautete die Devise einfach nur noch: Schlafen.

Nach einer erholsamen Nacht und einem stärkenden Frühstück hieß es leider auch schon Abschied nehmen von dem schönsten Hotel, dass wir während unserer kleinen Rundreise beziehen durften. Pearl hat zum Abschied noch im Aufzug ordentlich gezaubert und die Luft mit Geruch gefüllt, während wir uns gerade nett mit anderen Urlaubern am unterhalten waren. Was die wohl dachten, wer von uns vieren für die Geruchsexplosion zuständig war?! Nun ja, Flatulenz happens und so ging es gut gelaunt weiter Richtung Berlin.

Etwa 1h vor Berlin (wir hatten das Ziel sozusagen schon vor Augen) kamen wir an einer riesigen Kuppel vorbei. Das dazu passende Schild sagte 'Tropical Island' und weil wir schön warmes, entspannendes Thermalwasser und Blubberbecken immer so gern mögen, entschlossen wir uns ganz spontan, mal hierher zu fahren. Das wir keinerlei Badeklamotten dabei oder Handtücher greifbar hatten, hielt uns nicht auf. Im Urlaub gibt man so viel Geld für sinnlosen Kram aus, da kann man sich ja auch ruhig mal neue Badeklamotten und ein Handtuch leisten. So dachten wir und gingen gutgelaunt und voller Vorfreude auf ins tropische Paradies. Um das ganze hier nicht ausufern zu lassen, halte ich mich kurz: Nein, es hat sich nicht gelohnt; nein, es war nicht nur ein klein wenig überteuert und NEIN, wir können, wollen und werden es nicht empfehlen, hier mal hin zu fahren. Es mag für Familien mit Kindern vielleicht ganz ok sein, aber aus unserer Sicht war das ganze Teil einzig ein riesiger Reinfall, der dazu noch jede Menge gekostet hat (wer mal ganz toll relaxen und entspannen will, der sollte sich die 'Sinsheimer Badewelt' mal genauer anschauen, das wäre jedenfalls unser Tip). Nun ja, einigermaßen frustriert, aber um eine schöne Anekdote reicher, liefen wir nach einem ca. 2,5 stündigen Aufenthalt eine Runde mit den Hunden und dann ging es endgültig nach Berlin.

Das erste, was ich in Berlin entdeckte: Mustafa's Gemüse Kebap, eine Dönerbude, von der ich hin und wieder schon mal im TV gesehen hatte, dass die Menschen sich hier bis zu 3h anstellen, bloß um nen Döner zu essen. Und tatsächlich, auch beim Vorbeifahren sahen wir eine irre lange Schlange und der Entschluss stand fest: Sollte das Hotel nicht zu weit weg sein und wir mal die Gelegenheit haben zu einer Zeit zu kommen, wo man nicht so lange anstehen muss, dann wollen wir das testen. Kein Döner kann so gut sein, dass dieser Hype gerechtfertigt ist, oder?! Aber erst einmal galt es, unser Hotel in Kreuzberg zu finden und zu beziehen. Das Auto wurde für die nächsten 3 Tage in der Garage abgestellt, das Zimmer begutachtet und für gut befunden - auch hier ging es wieder äußerst hundefreundlich zu: Es gab eine Hundedecke, Hundenäpfe, Leckereien und einen Berlin Reiseführer speziell für Hundemenschen. Nach erfolgreichem Einrichten bekamen wir im Hotelrestaurant ein ausgezeichnetes 3-Gänge-Menü serviert und um das reichhaltige und leckere Essen wieder abzutrainieren liefen wir im Dunkeln eine schöne Runde mit den Hunden durchs beleuchtete Berlin. Vorbei am Brandenburger Tor und Reichstag bis zum Bundeskanzleramt und wieder zurück. Die wenigen Eindrücke reichten schon aus um zu erkennen: Berlin hat jede Menge zu bieten :)

Nach einem guten Frühstück machten wir uns recht früh mit den Hunden auf den Weg zu Checkpoint Charlie. Hier haben wir natürlich jede Menge Fotos gemacht, bevor wir weiter zum Gendarmenmarkt gelaufen sind. Von da sind wir zurück zum Hotel, haben die Hunde im Zimmer abgeliefert und sind sofort wieder los, um uns Fahrräder auszuleihen. Nachdem wir beim letzten Den Haag Aufenthalt feststellen durften, wie klasse das ist, per Rad eine Stadt zu erkunden und Berlin diesbezüglich wirklich gut zu bewältigen ist (keine Berge, gut ausgebautes Radwegenetz) freuten wir uns sehr auf dieses Abenteuer. Und ja, es sei jedem empfohlen, diese Stadt auf dem Drahtesel zu durchfahren. Wir waren so schnell an all den Punkten, die wir uns anschauen wollten... sagenhaft. Schloss Bellevue, Siegessäule, Holocaust Denkmal... ratzfatz war man von A nach B nach C zurück nach B weiter zu D usw.

Zwischendurch haben wir uns leckere Pasta am Fernsehturm gegönnt (auf den Turm rauf waren wir nicht, weil einfach viel zu viel Andrang war) und uns relativ lange an den Hackeschen Höfen aufgehalten, wo man viele tolle Cafes und kleine Läden finden kann (und die leckersten Zimtsterne in einer Bäckerei bekommt, die wir bisher gegessen haben). In dieser Ecke befindet sich auch ein nettes, privat betriebenes Museum, in dem man sich über die Geschichte der Zauberei und Magie aufklären lassen kann. Das 'Magicum' ist wirklich nett aufgemacht und bietet viele Rätsel und geschichtliche Einblicke und gleich um die Ecke findet sich ein toller American Diner ('The 60s Diner') in dem man in einem klasse Ambiente bei guter Musik leckere Milkshakes und Burger genießen kann.

Gut gestärkt radelten wir durch die Oranienburgerstrasse (tolle Strasse mit klasse Graffitis und einer schönen Kneipe neben der anderen) wieder zum Hotel. Die friedlich schlafenden Hunde durften nun auch nochmal eine Runde mit uns durch die Strassen laufen, bevor wir uns erneut aufs Rad schwangen und zu später Stunde den sagenumwobenen Gemüsedöner austesteten. Und ja: Er ist verflucht nochmal genial lecker und das zu so einem günstigen Preis (3,50€ - dafür bekommt man hier in Trier nirgends ein Kebap, erst recht kein so gutes). Nach diesem unfassbar guten Döner konnte die Berliner Currywurst, die (weil gleich nebenan) wir dann noch probierten, leider nur abstinken (sie war lecker, aber da wir kurz vorher im Kebaphimmel waren, fällt das Fazit leider etwas ernüchternd in punkto Wurst aus). Nach diesem 'kulinarischen' Ausflug ging es zurück zum Hotel und nach einer kurzen Gassirunde ab ins Bett.

Nach dem obligatorischen, üppigen Frühstück liefen wir erstmal fast 2h mit den Hunden durch Berlin, bevor wir uns wieder mit dem Rad auf die Strasse wagten und nach einer guten Stunde rumfahren mussten wir eine längere Pause einlegen, weil ich zufällig ein Zalando Outlet entdeckt hatten. Da wir ganz tolle Schnäppchen gefunden hatten machten wir uns nach viel Suchen, Anprobieren und Entscheiden schließlich vollbepackt auf den Weg zur Kasse. Glücklicherweise gab es Schließfächer im Laden, so dass wir unsere neuen Schuhe nach Erwerb wegschließen konnten, denn bei unseren nächsten Zielen wollten wir nicht jedesmal die Schuhtüten mitschleppen. Gut gelaunt fuhren wir ins nächstgelegene 'Essen-Viertel', wo wir sehr leckeres, indisches Essen zu uns nahmen und dann weiter zur 'East Side Gallery' radelten. Nach ein paar Fotos setzte leider etwas Regen ein und so schwangen wir uns schnell auf die Fahrräder und fuhren zum 'Boxi', wo schon wieder eine tolle Kneipe neben der anderen zu entdecken war. Für uns gab es hier aber lediglich ein paar Cupcakes, bevor wir wieder zurück zum Schuhe abholen fuhren und dann weiter zur Bergmannstrasse, wo es ein paar coole Secondhandläden zu durchstöbern galt. Die Bergmannstrasse hat uns von all den durchfahrenen und -schlenderten Strassen irgendwie am meisten angesprochen - eine wirklich nette Gegend. Nach soviel Bummeln waren wir aber auch ganz froh, als wir wieder eine ganz entspannte Hunderunde laufen durften. An diese Runde schloss sich ein erneuter Radtrip an, denn es ging wieder in Richtung Hackesche Märkte. In dieser Ecke liegt nämlich ein kleiner Comedy Club ('Kookabura'), wo wir uns in 90 Minuten zu 'echten' Berlinern ausbilden ließen ('How to become a Berliner in 1 hour'). Ein tolles Programm, bei dem äußerst viel gelacht und auch ein bißchen was gelernt wurde. Gut gelaunt fuhren wir im Anschluss an die Show zur Oranienburgerstrasse, wo wir in einem spanischen Restaurant noch eine Kleinigkeit aßen und leckere Cocktails genossen (und das für sagenhaft günstige 4,50€ und das ganz ohne dass dafür Happy Hour sein muss). Fröhlich, satt und cocktailmäßig gut versorgt machten wir uns wieder auf zum Hotel, wo schon die letzte Nacht anbrechen sollte.

Den letzten Tag starteten wir wie immer mit einem ordentlichen Frühstück, bevor wir mit den Hunden zum Potsdamer Platz spazierten und die Räder wieder zurück zum Verleih brachten. Und weil bisher einfach alles zu reibungslos abgelaufen war, wollte ich noch ein bisschen Drama in die Geschichte bringen und hab mich (man erinnere sich, dass der Fahrradverlei keine 200m vom Hotel entfernt war) auf diesen letzten Metern noch auf der Strasse mit dem Rad lang gelegt. Tja, auch ein Drahtesel wird richtig gehändelt werden, aber glücklicherweise ist außer einem riesigen Schrecken und einigen blauen Flecken nix passiert (so schön die Charite auch von außen aussieht, ich bevorzuge dann doch ein nettes Hotel statt eines Hospitals). Nach dem Auschecken fuhren wir dann noch zum KaDeWe - das muss man ja nun auch mal gesehen haben, wenn man schon in Berlin ist. In diesem großen Einkaufszentrum steuerte ich zielsicher die Auslagen von Tiffany & Co. an, wo ich mich in ein paar herrliche Ohrringe verliebte. Leider nix für unser Portemonnaie und so blieb es beim Gucken und Schmachten, bevor wir uns der Delikatessenabteilung näherten (im Grunde die einzige Abteilung des KaDeWe, die für uns wirklich von Interesse war und in der wir uns relativ lange aufhielten und unseren Spass hatten).

Nachdem wir genug gebummelt hatten steuerten wir die letzte Station unseres Berlin-Trips an: Das Fotografiemuseum, die aktuell eine Ausstellung des verstorbenen Fotografen Helmut Newton zeigte. Einige interessante, viele gute und etliche verstörende Bilder später sagten wir Berlin 'auf Wiedersehen' und fuhren in Richtung Leipzig. Aber nicht ohne vorher noch eine Runde mit den Hunden zu gehen, was wir in Berlins hochpreisigem Viertel Grunewald erledigten. Hier fanden wir aber nur einen kleinen, siffigen See, der jetzt nicht so einladend war (den Wald, zu dem wir eigentlich wollten haben wir wohl um wenige Kilometer verfehlt). Auf dem Weg nach Leipzig machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Schloss Sanssouci, wo dann doch die Hunde noch auf ihre Kosten kamen. Leider war das Wetter nun doch umgeschlagen und im Dauerregen ist die Umgebung ums Schloss zwar immer noch schön, aber halt nicht ganz so einladend, wie es trockenen Fußes sicherlich gewesen wäre. Nach fast 2h hatten wir dann auch genug und haben (schon im Halbdunkel) unser letztes Urlaubsziel angesteuert.

Das Hotel, das wir in Leipzig bezogen, war einsame spitze - da kann man wirklich nix dran deuteln: Tolles, großes Zimmer mit wunderschönem Bad, riesigem Fernseher und unfassbar bequemem Bett. Leider hatte es mittlerweile angefangen, in Strömen zu regnen, so dass wir von der Stadt nicht so ganz viel tolles gesehen haben und wir nur noch eins wollten: Was leckeres essen, bevor wir endlich nochmal ausruhen konnten. Schnell entschlossen wir uns, dem bekannten Restaurant 'Aubach Keller' unsere Aufwartung zu machen. Was für Hollywood Größen wie Scarlett Johannson gut genug ist, das kann auch bei uns keinen Schaden anrichten. Das Ambiente hat was von einer Bahnhofshalle, die Kellner sind extrem im Stress (aber freundlich) und das Essen war ganz gut... ob man hier wirklich mal gewesen sein muss?! Na ja, wir könnens vielleicht nicht beurteilen, aber eine klare Einkehrempfehlung auszusprechen, das würde irgendwie doch zu weit gehen.

Gut gesättigt wurde die letzte Gassirunde eingeläutet und danach sanken wir alle müde in Bett und Körbchen. Der Regen hatte dann auch ein Gutes und wir konnten die eigens eingepackten und kurz vor dem Urlaub neu erworbenen Hundebademäntel endlich mal austesten. Fazit: Sie haben die Härtetest bravourös gemeistert. Nach einem erholsamen Schlaf und einem kräftigenden Frühstück ging es dann auch schon wieder Richtung Heimat und ein grandioser Urlaub, mit unfassbar vielen Eindrücken und tollen Städten...vorbei.

Zusammenfassend...

...kann man wohl sagen, dass die Art des Reisens, wenn man clever packt, eine tolle Sache ist - jedenfalls für uns ;). Prag und Berlin sind Städte, in denen es enorm viel zu entdecken gibt und wir werden sicherlich versuchen, hier irgendwann nochmal hin zu kommen. Dresden bietet auch sehr viel und sollte es mal wieder irgendwie auf oder an dem Weg nach irgendwo liegen, werden wir auch ganz sicher gerne nochmal einen Abstecher hierhin machen (nicht zuletzt auch, um das tolle Hotel nochmal anzuvisieren).

Und wieder einmal haben wir unsere Leidenschaft fürs Radfahren entdeckt und können für Städte wie Berlin wirklich nur empfehlen, nichts mit dem Auto und dafür alles mit dem Rad zu erledigen. Super!

Abschließend sei noch gesagt, dass wir wirklich (also auch mal ganz objektiv betrachtet ;)) die tollsten (und schönsten) Hunde der Welt haben. Die beiden haben nicht nur anstandslos jede noch so lange Autofahrt absolut gelassen gemeistert, sie waren auch wunderbare Stadt- und Hotelbegleiter. Engste Innenstädte, touristischen Trubel vor irgendwelchen Sehenswürdigkeiten oder diverse Hotelzimmer: Sie waren immer und in jeder einzelnen Sekunde absolut zauberhaft und unkompliziert. Pearl und Cloud sind wirklich absolut phänomenal!


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